Kleinster Raum besonders wichtig: Speisekammer

Darf der kleinste Raum besonders wichtig sein? Die Antwort ist: Und wie!
Ich habe bereits über meine ex-Küche geschrieben, die gesamte Idee, das Farbkonzept und die Ikea-Hack Scherenlampe. Rechts vom Fenster gab es dort eine kleine Tür, die sich bei mir unter einer handbestickten Tischdecke versteckt hat. Diese Tür stand immer offen und führte zur Speisekammer.

Offene kleine Tür führt zur Speisekammer mit vielen Regalen

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In vielen Altbau Küchen sind diese kleinen Kammern sehr introvertiert und dürfen Sachen beherbergen, die nicht vorzeigbar sind. Besenkammer, Staubsaugerhangar, Putzmittellager, Dosendepot. Aber die haben meistens ein Fenster oder zumindest ein Fensterchen. Damit sind sie genauso ausgestattet, wie die anderen Zimmer. Und ein Zimmer geschlossen zu halten bedeutet für mich keine gute Energie.
Außerdem war die Küche, um diese Bucht und ein Fenster reicher, ein ganz anderer Raum als nur Länge mal Breite.
Abendstimmung das Fenster der Speisekammer im Abandlicht
Am Anfang war natürlich die leere Küche, die Kammer wurde ausgemessen und mit ihren circa 0,8m² sorgfältig geplant. Oft habe ich schon meine Zuneigung gegenüber kleinen Räumen gezeigt, hier konnte ich mich wirklich austoben.
Detail Speisekammer kleine Klemmleuchte am Regal
Als Erstes dachte ich an die Wände und tapezierte ich einem Teil meiner Sammlung der Orangenpapierchen. Als ich fertig war, musste ich feststellen, es war ein Flop und so kamen die sofort wieder runter, sie haben sich dermaßen breit gemacht, dass in dem Raum nichts anderes mehr Platz hatte. Der zweite Versuch war ein Volltreffer: Silber. Es reflektierte das Licht ganz fantastisch und hatte diese prunkvolle Art zu glänzen, aber – kein Gold, lieber ein Understatement.
Kleinster Raum besonders wichtig: Speisekammer, viele Gegenstände auf engstem Raum
Der Boden war eine rohe bröckelnde Estrichplatte, die eine Sonderbehandlung bekommen hat, um dem Terrazzo der Küche die Stirn zu bieten. Das habe ich hier beschrieben.
Boden einer Speisekammer mit Lackgestaltung und Terrazzo

Das Fenster sollte man öffnen können, also plante ich Regalböden, die nicht rechteckig waren, sie liefen spitz in Richtung Fenster zu und die andere Seite war so tief, wie es nur ging.
Um die Regale zu installieren verwendete ich Metallschienen und Blechkonsolen, die auf der Seite des Fensters waren kurz und die anderen lang. So konnte ich den Luftraum optimal nutzen und unten passte eine kleine Holzkonsole rein.

Die Speisekammer sollte, im Gegensatz zu der relativ ruhigen Küche, richtig voll und laut werden. Auch buchstäblich laut, denn dort stand ein Ghettoblaster und die CDs, die zum Kochen spielten. Das Räumchen hatte auch eine eigene Beleuchtung (kleine Ikea-Klemmleuchte), was eine tolle Möglichkeit ergab, mit den Lichtstimmungen der ganzen Küche zu spielen. Zum Beispiel eine leuchtende Kammer und nur Kerzen auf dem Esstisch.

Ghettoblaster in der Speisekammer

Mit der Zeit füllte sich die Kammer mit Kaskaden von Sachen, zwischen Lebensmitteln tauchten Kerzenständer auf und die Pflanzen, die sich auf der Fensterbank sehr wohl fühlten, haben versucht, sie zu übernehmen.

Kleinster Raum besonders wichtig: Speisekammer mit Regallen voller Dosen und Sachen

Ich bin also eine radikale Verfechterin der Speisekammerfreiheit. Mein Abenteuer mit der damaligen Wohnung endete nach 10 Jahren – wenn ich manchmal meine alten Küchenfenster von außen sehe, habe ich das Gefühl, dass die Kammer wieder in sich selbst gefangen ist, da ich irgendwelche Besenstiele erkennen kann… Aber die neue Wohnung, noch älterer Altbau, hat natürlich eine Speisekammer und sie hat eine kleine Tür, die immer offen steht.

Offene kleine Tür zur Speisekammer, vorne ein Stuhl

ENGLISH SUMMARY: Smallest room particularly important: a pantry
May the smallest room be especially important? The answer is: Yess! I’ve already written about my ex-kitchen, the whole idea, the colour scheme and the Ikea hack scissor lamp. To the right of the window there was a small door, hidden under a hand-embroidered tablecloth. This door was always open and led to the pantry.
In many old building kitchens, these small chambers are very introverted and are allowed to house things that are not presentable. Broom closet, vacuum cleaner hangar, cleaning supplies storage, can depot. But they usually have a window, or at least a little one. Which makes them equipped like the other rooms. And keeping a room closed doesn’t mean good energy to me. Besides, the kitchen, bigger because of this bay and a window, was quite a different room from being just length by width.
In the beginning, of course, there was the empty kitchen, the pantry with its approximately 0. 8m² was measured and carefully planned. I have often shown my affection towards the small rooms, here I could really let off steam.
I started with the walls and I wallpapered them with the orange-wrapping paper, which was a part of my collection. When I was done, I had to realize, it turned out to be a flop and so they came down again immediately, they took so much room that nothing else could have been in there.
The second attempt hit the mark: silver. It reflected the light quite fantastically and had this pretentious way of shining, but – no gold, rather an understatement. The floor was a raw brittle screed surface that got a special treatment to stand up to the terrazzo of the kitchen. That’s what I wrote about here.
I wanted the window to be able to open, so I planned shelves that weren’t rectangular, they ran pointedly towards the window and the other side was as deep as it could get. To install the shelves I used metal rails and sheet metal brackets, of which the ones on the side of the window were short and the others long. This way I could use the air space optimally, a small wooden console fitted in at the bottom.
The pantry, unlike the relatively uncluttered kitchen, should get really crowded and loud. Literally loud too, because there was a boombox and the CDs to play music for cooking. The tiny room also had its own lighting (small Ikea clamp light), which made for a great way to play with the lighting moods throughout the kitchen. For example, a luminous pantry and only candles on the dining table.
Over time, the pantry filled with cascades of stuff, candlesticks popped up among food, and plants that were very comfortable on the windowsill tried to take over.
So I’m a radical advocate of pantry freedom. My adventure with the former apartment ended after 10 years – sometimes when I look up to my old kitchen windows, I feel like the pantry is trapped inside itself again, because I can see some broomsticks… But in the current apartment, in an even older building, there is a pantry, of course, and it has a small door that is always open.

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