“Die Bilder stellen das alltägliche Leben dar. Diese Studien der häuslichen Umgebung erzeugen den Eindruck, dass der Bewohner den Raum gerade verlassen hat oder jeden Moment zurückkehren wird, um einen entspannten Moment mit Freunden zu genießen. Durch das Platzieren des Gemäldes in dem dargestellten Raum wird das allmähliche Fortschreiten der Zeit sichtbar gemacht, die Erinnerung des Raumes wird bewahrt. Denn während der Raum sich verändert, bleibt das Gemälde gleich; es ist eine Umkehrung der Geschichte von Dorian Gray in der Raumgestaltung.“
Dr. Deborah Schultz, Kunsthistorikerin, London
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Wie, Räume kann man auch porträtieren?
Räume zu porträtieren ist meine Art, sich mit ihnen auseinander zu setzen. Die Faszination von der Verbindung, die Menschen mit ihren Räumen aufbauen, führte mich vor vielen Jahren dazu, bestimmte räumliche Situationen festhalten zu wollen. Genius loci, auch wenn der Begriff etwas staubig klingt und esoterisch angehaucht zu sein scheint, so etwas gibt es. Wenn ich einen Raum darstellen kann, bin ich in jeder Ecke, habe mit jeder Farbnuance zu tun, sehe Bezüge und funktionale, auch ästhetische Vorlieben der Menschen, die das alles so und nicht anders haben wollen.
Ich bestehe darauf, eigene Fotos zu benutzen, bisher mit nur einer Ausnahme, wo ich aber dem Blick des Fotografen hundertprozentig vertrauen konnte. Aus mehreren Aufnahmen suche ich aus, setze zusammen, bis sich ein Bild manifestiert, das in Öl für mich funktionieren könnte.
Die Stunden danach, Anpassung der Farbtöne und Strukturen, das Ganze und Details gleichzeitig im Blick und am Ende eine Vortäuschung der Tiefe, die Wiedererkennung und doch eine eigenständige Arbeit, die möglicherweise nie mit dem porträtierten Raum konfrontiert wird. Aber wenn das passiert, und das ist eigentlich die Grundidee bei dem Projekt, landet so ein Porträt in eben diesem, seinen Raum und baut eine Spannung auf.
Der abgebildete Moment steht still, das Leben geht für den wahren Raum weiter. Jetzt ist auch das Porträt zu einem Element des Raumes geworden und mit jeder Sekunde entfernt es sich unweigerlich von dem Ur-Zustand. Auch wenn in dem tatsächlichen Raum alles wie im Bild geblieben wäre, was aber meistens nicht der Fall ist und was es für mich am spannendsten macht. Der umgekehrte Dorian Gray eben.
Welche Räume für mich in Frage kommen, ist nicht egal: Das, was ich einfangen möchte, beherbergt tiefe Emotionen. Durch das Studieren der Komponenten im Raum, erlebe ich sie als bisher wenig beteiligte Beobachterin mit.
Heute, gerade beim Blättern von Raumeinblicken auf Instagram und ähnlichen Plattformen, ist das Sehen auf einen Bruchteil der Sekunde begrenzt. Der reale Raum entsteht in der Dynamik seiner Sedimente manchmal über Jahre.
Diese Kollision der Betrachtung, des konsumierenden Blicks mit den Prozessen im realen Aufbau ist ein Punkt, wo die Achtsamkeit sich meldet, hey, schau genau hin, was macht diesen Ort aus? Und für mich ist das Porträtieren die beste, meditative Methode, wirklich hin zu schauen.
Wer mich mit dieser Aufgabe beauftragt, hat eigene Gründe – ein Geschenk an die Person, die das gemeinsame Leben mitgestaltet, eine Erinnerung vor dem Umzug, eine Trauer nach einem Ort, der nicht mehr sein wird, aber noch greifbar ist. Festhalten, vor dem Loslassen.
Oder einfach weil man sich darin selbst gespiegelt sieht und den Anblick genießt.
Ich sehe das als Privileg, dazu eingeladen zu sein und bin offen, wenn sich ein neues Projekt ergibt. Lassen Sie es mich wissen, wenn Sie eine Idee haben.
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O Magda, wie sehr liebe ich diese Bilder von Dir, ich spüre, wie meine Seele mitschwingt mit dem, was Du dazu sagst und wie ich beides – Deine Gemälde und Deine Worte förmlich aufsauge!!
Danke für Deine wunderbare Kunst. Ulla B.
Herzlichen Dank, Ulla. Ich freue mich, dass es diese Wellenlänge gibt!
dear Magda,
what great and wonderfully captured interiors!
Congratulations
hugs
Misia
Thank you so much Misia – great to see you here, love M