Einige Tage nach meinem Weihnachtstext tippe ich noch ein paar Worte dazu. Vorweihnachtszeit ist halbwegs überstanden, die Liste der stressgenerierenden Tätigkeiten wird immer kürzer, da wir einige Punkte davon gestrichen haben.
So weit, so gut. Wir bleiben cool und bisher undekoriert.
(Scroll down down down for the English summary)
Aber ein Moment wird kommen, an dem ich nicht cool bleibe, das weiß ich, weil das immer so ist.
Was ich noch nicht erwähnt habe, und was ich eigentlich für die schönste Eigenschaft dieser Tage halte, das sind Begegnungen mit Menschen. Bereits seit Ende November – als wäre buchstäblich kein Neues Jahr geplant, treffen sich alle Freunde und Bekannte auf ein Weinchen, auf ein Essen, mindestens auf einen Kaffee. Die graue Zeit ist so zwar echt voll, aber auf diese Art vergeht sie schneller und irgendwie wärmer. Und am 24-ten werden sich die Meisten mit ihren Familien und teuersten Freunden auch zusammen setzen. Einige auch ganz allein.
Und an diesem Abend, noch vor dem ersten Happen oder Schluck, ist für mich ein Moment, der alles resettet.
Es gibt da etwas Magisches, den Brauch kenne ich aus Polen, gibt es das noch irgendwo? Wenn ja, schreibt mir bitte darüber.
Ein Gedeck mehr. Für einen unerwarteten Gast. Für die, die nicht mehr da sind.
Muss das sein, der Tisch ist so voll… ja, das muss sein.
Wenn ich den Sinn in Weihnachten überhaupt noch sehe, dann ist es das, diese Offenheit und Erwartung und Zusammensein, auch symbolisch mit denen, die wir vermissen. Das kann natürlich alles auch ohne diesen Teller passieren. Aber mit diesem, vielleicht wichtigsten Teller der Welt, finde ich das schöner.
liebe Magda, der wichtigste Teller der Welt – das ist ein Brauch, der mich rührt und erfreut. Kannte ich noch nicht, aber jetzt, zum Glück! Es ist verlockend und spannend, durch Deinen Blog zu spazieren, Farben Formen Gedanken… Ich komm wieder und guck dann mal genauer zu den Opfertöpfen!
Sylvia
Liebe Sylvia, ich danke Dir dass Du hier warst, es ist immer die tollste Belohnung für mich, wenn jemand das auch wichtig finden kann, was für mich wichtig ist! Herzlich, Magda
Hey Magda,
den Brauch des zusätzlichen Tellers kannte ich nur vage, so nebulös in der Erinnerung, doch mal daran gestreift zu sein ohne zu wissen, wo das war. Schön, diesen Gedanken und Brauch hier wiederzufinden!! Und das beim Streifen zuvor durch Deinen neuesten Beitrag zur “Unschärfe”, in dem ich mich in diesem Jahr auch ziemlich gut wiederfinden kann. Genau hier: fällt mir mal wieder auf, Dein Sammelsorium an den kleinen, majestätischen Dingen, die durch Deine Gabe sie zu be-lichten, so schön zur Geltung kommen und das heimelige Gefühl vermitteln: Ja, so kann und stimmt das – und so, ist es magisch. Und das ist tröstlich.
Grüße!!!!
Nathalie
Hey Nathalie,
Danke! Das ist für mich das Tollste, so ein Feedback, eine Bestätigung, eine Wellenlänge! Und wenn das jemand mit dem Teller für sich entdeckt und ihn auf dem Tisch hinstellt, umso mehr freut mich das.
Ich hoffe auch, dass es in dem kommenden Jahr klappt, ein Atelier in Hamburg live zu erleben und darüber zu schreiben… Grüße!!
Du bist immer herzlich willkommen! Möge es in 2021 hoffentlich (wieder) Gelegenheiten für “live”, in Ateliers und überall der ganzen Kultur-Szene geben… und so gerne auch Besuch bei Euch. Grüße!
Grüüüße zurück, wir schaffen es (irgendwie)!