Dieser Beitrag ist beruhigenderweise kein Jahresrückblick, Viren kommen darin nicht vor, geschweige denn Weihnachten. Obwohl eine indirekte Verbindung nicht ausgeschlossen werden kann.
Wahrscheinlich haben wir alle etwas auf der üblichen Lebensmitteleinkaufsliste, was nie fehlen darf. Bei mir gibt es etwas, was mich, wenn es nicht da sein sollte, in Panik versetzt: Zitrone. Hier kommt die Zitrone – Bedienungsanleitung.
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Morgens weckt mich ein ayurvedisches Glas Wasser mit Zitronensaft. Tagsüber spielt sie öfter in der Küche die erste Geige, ohne sie klappen viele Gerichte nicht, ein Tropfen Zitronensaft gehört zum Fisch und geriebene (unbehandelte, sowieso) Zitronenschale gibt dem Kuchen oder sogar dem Streusel über einem Rosenkohlauflauf das frische Aroma. Die vielen Gesichter der Zitrone finden sich im fantastischen Lemon Curd oder Zitronensuppe oder Limonade, Sorbet, Lemon Jam oder Jelly, Kuchenglasur, Tarte au citron und das ist nur der Anfang der Liste.
Die Frucht ist aus kleinen Saftkammern im perfekten Design gebaut. Wer die ganze Zitrone verwenden möchte, mit der optimalen Menge an Saft, sollte die Frucht vorher mit der Hand auf dem Tisch unter leichtem Druck hin und her rollen, so löst sich der Saft leichter und kommt fröhlich heraus.
Die Menschheit hat sich anscheinend ein Ziel gesetzt, ein möglichst weites Spektrum an Geräten zu entwickeln, um die Säure aus den Zitronen herauszuquetschen. Schlaflose Nächte der Erfinder, verbracht mit Prototypen zum pressen, quetschen oder drehen… Eine Suche im Netz zeigt Modelle vom unbezahlbaren Design bis zu kitschigen Objekten voller vermeintlicher Heiterkeit. Einige davon werden vielleicht gerade als Geschenke gekauft…
Dabei kann ich mit gutem Gewissen sagen, dass es ohne sehr gut funktioniert. So sind wir wieder in der Abteilung „Was in einer Küche ruhig fehlen darf“.
Es reicht ein Messer, um einer Hälfte oder nur einer kleinen Mütze der gelben Frucht den Saft zu entnehmen. Die Anfänger sollen sich bitte nicht schneiden, ich übernehme keine Haftung! So sind Glas-, Holz- und auch (vor allem!) Alu- und Kunststoffgegenstände überflüssig. Die Klassiker aus Glas finde ich ästhetisch toll, sie erfüllen ihre Funktion aber nur bedingt, sind schwer zu putzen und die Kerne werden zwischen den Nupsis nicht angehalten. Gewöhnungsbedürftig, wie übrigens viele andere Geschöpfe, die angeblich jede Tätigkeit in der Küche erleichtern sollen.
Anscheinend haben viele Menschen Berührungsängste, gerade im Kontakt mit Zitronensaft. So bekommt eine Teetasse eine elegante Minipresse für eine kleine Scheibe. Bei meiner Messermethode ist natürlich Kontakt mit dem Saft mit inbegriffen, ich habe aber nichts dagegen.
Was passiert mit einem Rest der Frucht, wenn nur eine Mütze verwendet wurde? Da kommt die zweite Beobachtung, die Aufbewahrung. Zitronen machen von alleine dicht, vorausgesetzt, der übriggebliebene Teil nicht bereits gequetscht wurde (die Struktur muss unbeschädigt sein). Die Saftkammern an der Schnittfläche trocknen schnell und schützen so den Rest. Die Frucht kann mit der Schnittfläche nach oben ohne Probleme gelagert werden. Ich kann es nur empfehlen, das auszuprobieren, es klappt übrigens genauso gut mit halber Apfelsine oder Grapefruit.
Dafür werden die Zitronen, die auf dieser Fläche auf einer Untertasse stehen, sehr schnell hin. Leider beobachte ich, dass viele Menschen genau das ihren Zitronen antun.
Falls Ihr irgendwelche Erfahrungen zum Thema Zitronen habt – freue ich mich auf die Kommentare!
gefällt mir, dein beitrag.
eine freundin hat ein händchen für küchengeschenke: ein singendes ei, das mit echten eiern ins wasser kommt, – und ist dir schon mal ein apfelachtler begegnet? auch eine schnittlauchschere gibts in der kiste der überflüssigkeiten…p
Danke, Christiane! Ich denke auch, dass diese Geräte (viel Elektronik dabei!!) und “Helfer” meine ganze No-Go Abteilung füllen würden… Traurige Gadgetflut. Trotzdem ein schönes und vitaminreiches Wochenende vielleicht mit einer Tasse Tee mit Zitrone!
Hi Magda, wir haben wahrscheinlich so mancherlei gemeinsam, auf jeden Fall die Vorliebe für ZITRONE.
Schöner Beitrag, schöne Bilder, absolut bereichernd!
Hier mein Zitronen-Favorit-Rezept:
5 Bio-Zitronen waschen, halbieren, in einen Topf mit 1 ltr. Wasser geben,
300g gewaschenen, kleingeschnittenen Ingwer dazugeben,
1 TL Kurkuma untermischen,
zum Kochen bringen, 20 Min. köcheln lassen,
in einem Haarsieb abgießen, auf ca. 40° runterkühlen, dann 250gr Honig untermischen.
In eine Glasflasche abfüllen, im Kühlschrank aufbewahren und jeden Morgen
1 Gl. (Schnapsglas) trinken – und Du kommst fit durch den Winter!!! Gruß, Gerda
Danke, Gerda! Das muss ich unbedingt testen! Ingwer, Honig und Kurkuma sind natürlich toll dazu.