Trotz meiner großen Zuneigung zu dieser Farbrichtung (Speisekammer!), habe ich nicht viele Porzellan- und Glasgegenstände in Violett. Heute suche ich die Essenz der Farbe, indem ich sie zusammenlege und ihr Zusammenspiel, von Licht und Schatten begleitet, beobachte.
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Die Verschmelzung der violetten Materie klappt auf meinen Fotos nicht so, wie bei transparentem Glas in verschiedenen Farben (hier, hier, hier oder hier).
Die Fotos in voller Sonne erlauben tiefe Transparenzen und Spiegelungen, trotzdem sind viele unterschiedliche Töne dabei, die mit den anderen zur Essenz der Farbe nicht beitragen wollen, sie sind zu sehr auf sich selbst konzentriert.
Das muss ich hinnehmen. Ich frage mich, was dieses violette Spektrum in mir auslöst.
Ich habe mich immer gerne in diesen, als geheimnisvoll bis mystisch bekannten Tönen bewegt. Die tiefste Tiefe in Violett ist oft viel edler als Schwarz, sie hat eine samtartige Anziehungskraft.
Diese Assoziation mit dem Geheimnisvollen hat möglicherweise einen historischen Hintergrund: Aufgrund der abartig teuren Produktionsprozesse der Pigmente (die ich hier nicht beschreiben werde, als Schneckenfreundin und überhaupt) waren purpur gefärbten Stoffe für die Mächtigen reserviert, sowohl in kaiserlichen oder königlichen Kreisen aber auch beim hochrangigen Klerus.
Violett – ja. Beim Wort Lila kriege ich Schüttelfrost. Vor allem, wenn das L-Wort nicht zu leichtem, pastelligen also mit viel Weiß gemischten Ton verwendet wird, sondern tiefe, auberginenartige Farben beschreibt. Wie kann man nur?! Für mich ist es ein Unding.
Das leichte und pastellige, wie die hellen Arten von Flieder (danach wird es ja Lila genannt) – kann ich noch akzeptieren, Pastellviolett klingt an der Stelle trotzdem richtiger.
Aber ob hell oder dunkel, mehr zu Magenta oder zu Blau tendierend, spaltet Violett die Gemüter. Selten gibt es eine Farbrichtung, die so unbeliebt ist, so radikaler Ablehnung ausgesetzt wird. So bringt mich mein Metapherzwang auf die Gedanken über Spaltungen, die wir zunehmend erleben. Die viel tiefer reichen, als farbige Oberflächen.
Eine mystische Antwort kann in den violetten Energien gesucht werden, ein Innehalten beim Anblick dieser magischen Töne bringt eine Reflexion mit sich und vielleicht eine universelle Weisheit? Für mich ist es immer wieder verblüffend, wie das sichtbare Spektrum, das sich von Infrarot bis Ultraviolett erstreckt, diese Grenzwerte, also extrem kurze und lange Wellen zu einem Farbkreis bringen kann, das Violett ins Rote reibungslos übergehen kann.
Ich schaue mir das Sonnenlicht mit geschlossenen Augen an und warte, bis sich durch verschiedene Rottöne mein Violett pulsierend durchsetzt, dann habe ich das Gefühl, meine Batterien zu laden, meine richtige Frequenz gefunden zu haben.
Ja liebe Magda, da hast Du meinen Nagel auf den Kopf getroffen!! Wunderschöne Farben in Deinen Fotos! Ich liebe Violet und Deine Küche!
Als Fischefrauen sind wir uns hier unausgesprochen einig! MYSTIK ist das Salz des Lebens ist violet!!
Danke Ulla!