Kennt ihr das auch? Wenn ich einem Raum gestalten soll, habe ich gleich die intuitive Farbgebung im Kopf. Es ist eine Summe von dem, was da ist und wie es sein könnte, so ergibt sich eine Palette und die wird so genau wie nur möglich realisiert. Was dabei garantiert keine Rolle spielt, ist, welche Farben gerade „in“ oder „out“ sind.
So war es auch in der Küche, die ich im letzten Post beschrieben habe. Parallel zu den Entscheidungen über Einrichtungen ist ein Farbschema entstanden.
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Ausgangspunkt: Am Boden gab es Terrazzo aus cremeweißen und schwarzen Steinen, ab und zu Perlmutt darin, sehr gut erhalten (zum Glück nicht überfliest!)
Wände hatten Reste vom cremeweißem Anstrich.
Ich habe die Fußleisten glänzend schwarz lackiert, um die Terrazzofläche einzurahmen (hier habe ich darüber geschrieben).
Die Decke ist weiß geblieben, mit einem circa 16cm breiten Streifen ist das Weiß auch auf die Wände übergegangen. Die Methode vergrößert den Raum (funktioniert nur bei hohen Räumen) und hat den Vorteil, dass man die Grenze der kontrastierenden Farben nicht am Rand der Decke hat, wo die Linie alles andere als gerade wäre.
Obwohl das Fenster nach Norden ausgerichtet war, war der Raum relativ hell.
Für die Wände habe ich zwei Töne gewählt, die Nuancen derselben Farbe, die irgendwie nach Wüste oder Sand benannt war. Die untere, helle Variante wiederholte den Lackanstrich den ich vorgefunden habe, oben drüber kam der leicht Khaki-Oliven-Whatever Ton. In dieser Küche gab es keine Fliesen!
Sehr wichtig war mir die Grenze der beiden Töne, etwa auf der Augenhöhe, die ich mit dem Pinsel locker reingekritzelt habe: So konnte ich die Menschheit spalten. Manche fanden das OK, die anderen fragten, was da noch als Bordüre geplant sei.
In den Fenstern von dem Nicht-Schrank, also der Verkleidung der Leitungen, habe ich uralte Reste der Tapete benutzt, die sich in diesem Passepartout wie Bilder fühlten. Ihre Kombination der olivgrünen und gelblichen Töne auf dem schwarzen Hintergrund waren wie geschaffen für das Gesamtbild.
Ich wollte aber keine Überdosis an warmen, grünlichen Farben haben, deshalb wurde die aus Sperrholz zugeschnittene Arbeitsplatte Eisblau-Grau lackiert (Schnittkante in Silber).
Der Speisekammer, die ein Juwel der Küche sein sollte, habe ich silberne Wände und Regalböden verpasst. Darüber irgendwann mehr.