Eine Bilderserie, die sich mit den Nuancen beschäftigt.
Wie oft in verschiedenen Moodmaps, untersuche ich fotografisch eine Gruppe von Gegenständen, die miteinander verwandt sind und dadurch einen besonderen Charakter der Aufnahmen diktieren. Diesmal: Rosalinglas auf Rosa.
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Das Prinzip der Ähnlichkeit, ein Merkmal entscheidet und schon findet eine wilde klimpernde Suche statt, durch Schränke und Schubladen, auch an unerwarteten Orten wie Badezimmer findet sich etwas aus dem Rosalinglas. Sobald alles zusammen gekarrt und zu einer intuitiven Komposition gelegt wird, versuche ich die Aufnahmen zu machen, die mehr als die Einzelstücke den Charakter des Ganzen betonen. Als würden die einzelnen Elemente der Komposition zu einem Rosalinglas-Wesen verschmelzen.
Diese faszinierende Farbe, mit ihrem ganzen Spektrum an Assoziationen, schimmert wie ein guter Roséwein im Abendlicht oder wie transparente Götterspeise mit fruchtigem Geschmack. Die Götterspeise kann aber voller Stoffe sein, die wir nicht unbedingt essen möchten und auch das Rosalinglas polarisiert, wird oft für bürgerlich und kitschig gehalten.
Was aber hier für mich interessant ist, ist die Mischung der Gegenstände im Licht und Schatten und ihre Transparenz, die wie unterschiedlich starke Lupen mit dem Hintergrund spielt.
Wer wirklich reinschaut, kann es entdecken. Der vintage-theatralische Stoff, perverserweise auch in Lachs-Rosa, spielt mit und liefert seine glänzenden Fäden den Verzerrungen aus.
Ich merke, wenn ich in diese lupenreinen Details eintauche, verschwinden die Dinge und nur das Wesen, der Geist der Substanz bleibt.
Wozu dieser bombastische, weit hergeholte, schwer poetische Wunsch, darin einzutauchen?
Ich kann keine zufriedenstellende Antwort liefern, außer: Warum nicht?
Obwohl, intuitiv weiß ich, wie es mir damit geht. Es liefert mir das Licht, als Gegensatz der Finsternis; die komprimierte Farbe, die Intensität und, keine Angst vor dem Wort: Schönheit.
Mein innerer Diskurs dauert seit Jahrzehnten an. Immerhin bin ich aus der Zeit raus, als „Schön“ für mich ein Schimpfwort war.
Auch das Konzept von „Mehr als die Summe der einzelnen Teile“, irgendwie eine Metapher, die sich Zugang zu anderen Bereichen des Lebens verschafft.
In den anderen Bilderserien dieser Art tauchten bereits verschiedene Welten auf. Mein Favorit ist nach wie vor das blaue Glas (auch der Text!). Als ich die Bilder gemacht habe, wechselte ich bei dem blauen Glas den Hintergrund, bei dem heutigen Rosa ebenso. Diese veränderten, anders harmonischen Bilder kommen noch.