Dripping Speisekammerboden

Terrazzo als Küchenboden! Meine alte gute Wohnung, Substanz aus den späten 20er und so unverändert, dass es an ein Wunder grenzte. Als ich es gesehen habe, bin ich vor Freude gesprungen. Geniales Material, schwarze und cremeweiße Steine, ab und zu Perlmutt dazwischen. Ein Traum in schwarz-weiß, der alle gestalterischen Entscheidungen im Schach gehalten hat.

Schachbrett Hocker Nachtschrank schwarz weiß

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Um die fantastische Fläche (nach dem ganzen Schrubben und Polieren) würdevoll einzurahmen, kam zuerst die schwarz lackierte Fußleiste. Über Fußleisten und ihre Rolle in der Raumgestaltung werde ich irgendwann einen Roman schreiben – oder zumindest einen reichhaltigen Post. Kurz und gut – damit kann entweder alles zur Geltung gebracht oder ganz zerstört werden. Denn eine Fußleiste ist wie ein Passepartout für ein Bild – und das Bild namens Fußboden haben wir oft besser im Visier als die Wände, und ich meine nicht nur diejenigen, die aufgrund ihrer Größe dem Boden sowieso näher leben.
Terrazzo und Dripping Fußboden
Also kam die schwarze Fußleiste, das Farbkonzept der Möbel, die mit dem S/W Schema spielten war auch da. Und nun musste mit dem kaputten Fußboden der Speisekammer was passieren.
Ich finde die Speisekammer unheimlich wichtig, sie gehört für mich zu dem historischen Grundriss der Küche dazu und müsste – wenn es nach mir ginge – unter Denkmalschutz stehen. Sehr oft werden die Kämmerlein aus praktischen Gründen geopfert, damit de Mieter ein Ungeheuer namens Küchenzeile installieren können. Und der Platz wird dem meistens parallel zur Küche liegendem Badezimmer zugeteilt. No comments. Ich hatte Glück – die Verschlimmbesserung musste ich nicht erleben.
Terrazzo trifft Drippig Fußboden
Ich habe in einigen Wohnungen gesehen, dass die Speisekammer oft als Lager für Unzeigbares und Staubsaugergarage genutzt worden war. Das wollte ich von Anfang an nicht machen, denn es kann ein eigenständiger Raum werden. Vor allem, wenn eine Speisekammer ein kleines Fenster hat, finde ich es schlimm, ihre Tür geschlossen zu halten. Also wurde sie bei mir zum kleinsten Kleinod, voller Dosen und Gläser, üppig gefüllt in der relativ nüchternen Küche ohne viele Staubfänger. Irgendwann finde ich mehr Fotos davon, aber bleiben wir erstmal am Boden.
Als die Entscheidung für eine öffentliche Kammer gefallen ist, wollte ich die kleine Bodenfläche, die circa 0,8m² große unschöne alte Estrichfläche war, dem Terrazzo anpassen. Damit es schnell und schmerzfrei passieren kann, habe ich mich für Lack entschieden und zwar schwarz und cremefarben, nass in nass ineinander gedrippt.
So sah das dann aus. Die Fotos hab ich bei dem Umzug gemacht, die Fläche sah zwar nach gut zehn Jahren intensiver Nutzung etwas strapaziert aus, ist aber immer noch ein Bild gewesen.
Schwarz weiß Boden Bild Speisekammer

ENGLISH SUMMARY: Dripping the pantry floor

When I first saw the terrazzo kitchen floor of my old apartment, I jumped for joy.
Great material, black and cream-white stones, now and then a chip of mother-of-pearl. A dream in black and white that has influenced all creative decisions.
To frame the fantastic surface (after all the scrubbing and polishing), first came the black painted baseboard. I will write a novel about skirting boards and their role in interior design at some point. A skirting board is like a passepartout for a picture – and we often have the picture called floor in our sights better than the walls, and I don’t just mean those who live closer to the floor anyway because of their size.
And now something had to happen to the floor of the pantry, which was in a poor state.
I think a pantry is incredibly important, for me it belongs to the historical floor plan of the kitchen and – if I had my way – would have to be a listed part of the building. Very often the small rooms are sacrificed for practical reasons so that the tenants have the whole length of the wall to install a monster kitchen unit.
A pantry would often be used as a storage room for things that should not be seen and as a vacuum cleaner garage. For me it can become an independent space: Especially if there is a small window I find it hard to keep its door closed. So it became my smallest gem, full of cans and glasses, lavishly filled in the relatively sober kitchen without many dust catchers. I’ll find more photos of it someday, but let’s stay on the ground for now.
Now I wanted to adapt the small floor area, which was about 0.8m² large ugly old concrete surface, to the terrazzo. In order to make it happen quickly and painlessly, I decided to use lacquer, black and cream-coloured, dripping colours wet in wet into each other.
That’s what it looked like. I took the photos during the move, the surface looked a bit strained after ten years of intensive use, but even then it was still a picture.

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