Vorher-Nachher (ohne Vorher) oder ein Spiegel ohne Ecke

Die Vorher-Nachher Geschichte (ohne Vorher): Am Anfang gab es kurze Reste theatralischer Stuck-Profile, die auf Latten montiert wurden. Sie dienten wahrscheinlich einst als opulenter Möbel- oder Raumschmuck bei irgendeiner Theaterproduktion. Als ich sie gefunden habe, dachte ich an meinen Spiegel, der eine abgebrochene Ecke hatte, dann kam die Idee, wie ich ihn mit den Stuck-Profilen retten kann.

Spiegel im Altbau Silberrahmen vorher nachher

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Ich habe keine Vorliebe für dramatische, klassizistisch angehauchte Ästhetik. Noch weniger für künstliche Stuck Nachbauten. Hier habe ich aber eine Möglichkeit gesehen, eine leichte Variante einer Rahmung auszuprobieren. Der Spiegel war schlank und an dem damaligen Ort, wo ich ihn hängen wollte, hatte ich wenig Breite zur Verfügung.

Vollständige Einrahmung des Spiegels kam nicht infrage, also habe ich die Profile dazu genutzt, die obere und die untere Kante des Spiegels einzufassen.
Spiegel vorher nachher silberner Rahmen Sims

Ich habe alles auf eine Hintergrundplatte montiert, die schmaler als die Spiegelbreite war, so sind die Seitenränder des Spiegels frei. Diese Lösung hat eine entspannte Materialität und die untypische Verwendung der klassischen Profile verleiht dem Ganzen eine gewisse Leichtigkeit.
Die beschädigte Ecke des Spiegels ist unter dem Sims versteckt.
Unter den Stuck-Profilen, in Verlängerung der Spiegelfläche befindet sich die Unterfütterung aus Sperrholz, genauso stark wie der Spiegel selbst. Die Seiten dieser Platten und die beschädigte Stelle am Spiegel habe ich in Offset-Blech eingepackt.
Spiegel vorher nachher silber Rahmen Sims Detail
Die gesamte Gestaltung wollte ich aus einem Guss haben, so hab ich die ursprünglich weißen Profile Silber, verwandt mit der Spiegelfläche, lackiert. In der Zeit habe ich viel mit metallischen Lacken auf Holz experimentiert, ich mag die Struktur des seitlichen Schnitts durch das ganze Profil, wo dort eingebaute Hölzer leicht zu erkennen sind.

Der Spiegel kann aufgehängt werden, oder ich lasse ihn gegen die Wand angelehnt stehen. Er fühlt sich wohl im Altbau aber korrespondiert mit modernen (nicht nur Metallic-Look) Einrichtungen.
Das obere Profil kann als Ablage genutzt werden.

Natürlich auch hier gibt es keine Anleitung, darum geht es nicht. Es ist für mich wichtig, eine individuelle Lösung gefunden zu haben, die den Spiegel und die Profilteile vor dem Sperrmüllcontainer gerettet hat.
Ein anderer Artikel über Spiegel – diesmal bei meinen No-Gos, kann hier gelesen werden.

Spiegel vorher nachher Profil Rahmen unten

ENGLISH SUMMARY: The before and after story (without before) or when the corner of a mirror is broken

The before and after story (without before): In the beginning there were some short pieces of theatrical stucco profiles mounted on slats, which probably once served as opulent furniture or room decorations in some theatre production. When I found them, I thought of my mirror, which had a broken corner. I had the idea how to save it with the stucco profiles.
I couldn‘t say that I have a preference for dramatic, classicist aesthetics. Even less for artificial stucco replicas. But here I saw a possibility to try a light kind of a framing.
The mirror was slim and at the place where I wanted to hang it at that time there was little width available. Framing of the whole mirror was out of the question, so I used the profiles to frame its top and bottom edges. I mounted everything on a background plate that was narrower than the mirror width, so the side edges of the mirror could be free. This solution has a relaxed materiality and the untypical use of classic profiles gives the whole thing a certain lightness.
The originally damaged corner of the mirror is hidden under the ledge. Under the stucco profiles, in extension of the mirror surface, there is a plywood backing, as thick as the mirror itself. I covered the sides of these plates and the damaged part of the mirror in offset sheet metal. I wanted to have the integral design, so I painted the originally white profiles silver, which related to the mirror surface.
At this time I have experimented a lot with metallic varnishes on wood, I like the structure of the section through the whole profile, where wooden parts built in there are easily recognizable. The mirror can be hung, or I like to have it leaning against the wall. It feels comfortable in an old building but corresponds with modern (not only metallic-look) facilities. The upper profile can be used as a shelf. Of course, there is no “how to” here either, that is not the point. It is important for me to have found an individual solution that saved the mirror and the profile parts from the bulky waste container.
Another article about mirrors – this time in terms of my No-Gos, can be read here.

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